Man macht sich so seine Gedanken.. ich mache mir Gedanken.. immer.. oft viel zu viele.. und irgendwie sagen die Menschen um mich herum, das mich genau DAS ausmacht.
Ich hatte schon früh einen konkreten Plan, wie mein Leben mal aussehen soll.. wie ich gern mal leben möchte, was mir wichtig ist, meine Eltern haben mir früh die wichtigen Dinge und vor allem Werte vermittelt und ich versuche diese auch meinen Kindern mit auf den Weg zu geben.
Zu schätzen wissen, was man hat!
Dankbar sein! Respektieren! Akzeptieren!
Höflich sein, aber trotz dem auch sagen, wenn man anderer Meinung ist und auch dazu stehen wenn einem das wichtig erscheint. Regeln und Grenzen einhalten und auch mal brechen, wenn es nötig erscheint oder man damit helfen kann. Und ganz wichtig, höre immer auf dein gutes Bauchgefühl!!
Ich wollte damals unbedingt diesen einen Wurf mit meiner ersten Aussie Hündin Feeby, ich hatte damals lange nach einem Rüde geschaut und mich dann für unseren eigenen (fehlfarbigen) Rüde entschieden, deshalb gab es auch keine Papiere für die Welpen. Einige konnten es auf meiner HP verfolgen, der Wurf stand unter keinem guten Stern und ich musste beide Hunde die wir selbst damals behalten haben, viel zu früh gehen lassen. Diese ganzen Verluste haben mich wirklich sehr geprägt und zu einem noch überlegteren und vorsichtigeren Menschen gemacht.
Es hat mich aber auch dazu bewegt, mich mehr mit dem Thema Gesundheit zu beschäftigen, mich in die Materie total tief einzulesen, Pedigrees zu studieren, Krankheitsfälle zu verfolgen usw.
Ohne diesen Wurf und auch diese schweren Schicksalsschläge, gäbe es auch keine Oona und somit auch keine Allround Aussies !! Alles im Leben hat seinen Sinn !!
Ich hinterfrage sehr viel, vor allem in Sachen Gesundheit, Genetik, Haltung/Zucht von Hunden, aber auch von Menschen, vor allem seit ich selbst Kinder habe und für deren Gesundheit mit verantwortlich bin. Ich schaue schon lang über den Tellerrand und informiere mich immer gern selbst über bestimmte Dinge, vertraue da eher weniger den Ärzten.
Immunsystem, Langlebigkeit, Umweltreize, seltene Krankheiten, typische genetische Krankheiten, wie man alles daran verbessern oder unterstützen kann, das ist einfach spannend und wenn man ein mal drin steckt, dann bekommt man auch für diese Dinge eine Art Bauchgefühl.
Bei meinen Hunden (ab Oona) hatte ich immer ein gutes Bauchgefühl, ich hatte sie mir damals wohl überlegt als Aussie aus Arbeitslinien und mit einem passenden Pedigree für meinen Traum einer eigenen Aussiezucht gekauft. Ich habe zwei ganz tolle und gesunde Rüden für sie gefunden und wir haben 13 kerngesunde und wirklich tolle Welpen/Nachzuchten aus ihr gezogen.
Die Allround Familie war geboren und ich sage das nicht einfach immer so daher, wir sind wirklich wie eine kleine Familie, wir sind alle in einer WhatsApp Gruppe, sagen uns jeden Morgen wie es uns geht und jeden Abend gute Nacht, klar der eine weniger, der andere mehr, aber es herrscht einfach ein sehr reger Austausch und diese Personen, Freunde, Familie, das weis ich nicht nur sehr zu schätzen, dafür bin ich wirklich unheimlich dankbar.
Das sie meinen so wohl aufgezogenen Welpen ein Dach über dem Kopf geben, sich so viele Gedanken über ihre Fütterung, Haltung, Auslastung und ihr Wohlbefinden machen, ich finde das alles nicht selbstverständlich und sogar die, die teilweise sehr weit weg wohnen sieht man trotz dem immer wieder.
Eine Hündin (Joanie) ging damals in Co Own zu Chris und Andy und ich habe mir im Jahr 2015 die kleine Sorry aus unserem Co Own Wurf mit Joanie x Kid behalten, wieder ein sehr wertvoller Schritt für mich, eine neue Linie, eine Generation weiter, ein ganz toller Hund den wir in unserem Rudel nicht missen wollen.
Liese ist aus Oona´s zweitem Wurf und damals einfach hier geblieben, unsere Langbein-Liese, lange habe ich mit mir gerungen, ob sie Psychisch und Physisch wirklich gut genug ist für die Zucht, sie hat sich ab ihrem dritten Lebensjahr aber wirklich noch ein mal super toll Entwickelt und einen riesen Sprung in zweierlei Hinsicht gemacht und jetzt mit vier Jahren war es soweit, sie bekam ihren ersten eigenen Wurf im Hause Wolf und ich hatte ein perfektes Gegenstück für sie gefunden, den Rusty <3
Nach vier Jahren Welpenpause (die ich auch brauchte durch Kinder und Co) war es wieder soweit für eigene Welpen.. es lief alles wunderbar.. von Trächtigkeit, Geburt, bis hin zur Aufzucht.. so genügsame und furchtbar entspannte Welpen hatte ich noch nie, wie ich mir von Jessi sagen lies, gibt das Rusty wohl sehr gerne weiter, danke Rusty :-)
Alle Farben waren dieses mal dabei und so viele wartende und tolle neue Familien, die nicht nur auf ihr Baby so lange gewartet haben, sondern auch Wiederholungstäter und ganz ganz wunderbare Menschen, die sich unserer kleinen (mittlerweile bald großen) Familie anschließen wollten und sich gleich einbrachten. Das erste Treffen war total locker, jeder hat sein Baby (oder das Baby seinen Besitzer) gefunden und es brachen die letzten zwei Wochen an, die für mich als Züchter sehr anstrengend und für die neuen Besitzer noch ein mal sehr lang sind.
Tja.. wie sieht so ein Tag aus, wenn man sich als Züchter Gedanken macht, die Welpen nicht separat in einem Welpenhaus hält (wobei ich für ein extra Welpenzimmer alles geben würde) oder besser gesagt, wenn man sechs kleine freche Kacker mitten im Wohnzimmer groß zieht :-)
Morgens ist die Nacht früh vorbei, hat man doch gelernt, das der Sandplatz draußen für die dringenden Geschäfte da sind und das man sich nur lautstark melden muss. Fängt einer an, stimmen die anderen mit ein und spätestens nach zwei Minuten hat man die Nase voll und steht auf :-)))
Also beginnt der Tag schon um 5 Uhr wenn es gut läuft und man schmeißt die Bande erst mal raus.
In dieser Zeit werden alle Saugmatten aufgesammelt, mit Zewa alles was daneben ging aufgesaugt und einmal gründlich durchgeputzt. Meine kleine Tochter (nächste Woche 1 Jahr) wird in dieser Zeit oft wach, mein Mann hat aber frei und ist jetzt zum Profi-Baby-Einschläfer geworden *grins*
Ich kann also erst mal ein Kaffee trinken, damit ich den Resttag auch noch überlebe :-)
Schon stehen sie wieder vor der Tür und machen Rabatz, HUNGER !!
Fleisch wurde den Tag vorher aufgetaut, alles auf die Teller matschen (wusstet ihr: Pansen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen) und los geht die wilde Fahrt, ich bleibe übrigens so lange mit dem Teller in der Hand stehen, bis alle gesittet vor mir sitzen und brav und ruhig warten, zum Ende hin klappt das meist schon vorbildlich und super schnell, man weis ja schließlich, das es dann schneller Futter gibt. Nur "Fetti" kann sich mal wieder nicht beherrschen, hoppst noch ein mal wild um die Beine bevor er dann endlich sitzt, als würde er hoffen, das es dadurch schneller geht. Übrigens hat er seinen eigenen separaten Teller, denn sonst würden die anderen nur die Hälfte ihrer Mahlzeit abbekommen, vor allem unsere Genuss-Fee Hope :-)
Die Großen werden hibbelig, Liese möchte auch fressen, war sie doch eine so gute Mami und hat immer noch genug Milch für zwei Würfe, deshalb ist sie auch immer am verhungern :-)
Die Babys sind fertig, die Party ist schon voll im Gange und ich stelle alle Teller in die Spülmaschine und gucke nach meinen zwei Mäusen die noch selig im Bett schlummern. Aufstehzeit, Kindergartenzeit für die große, Anziehen, Brot machen, schnelles Frühstück für die Mäuse und ab geht es in den KiGa.
Wieder daheim, alle Welpen schlafen *puh*
Zeit für uns Großen zu Frühstücken, den Tag zu planen, besprechen, vorzubereiten.
Ob Garten, Spaziergänge, Ausflüge, Tierarzt kommt, Augenuntersuchung, Welpenbesuch, wenn man Welpen hat, ist jeder Tag ein voller Tag und jedes mal denke ich wieder, meine Herren, warum tust du dir das nur an. Wie sagte eine Freundin zu mir: jetzt hast du Elternzeit und hast trotzdem ein Fulltime-Job. Ja so kann man es auch sehen :-)
Der Vormittag verläuft ruhig, Haushalt, die großen Hunde, der Mann, der Garten, die Welpentaschen, Give-Aways und viele andere Dinge die nebenbei noch laufen wie Kuchen backen, Geburtstage, eigene Arzttermine und/oder Freizeit Aktivitäten, mein "Job" als Agility-Trainerin und das ein oder andere FotoShooting zwischendurch usw. das setzt in dieser Zeit ja alles nicht aus.
Nach diversen Beschäftigungen für groß und klein, neigt sich ein wie immer ereignisreicher Tag dem Ende, alle bekommen Futter, toben um ihr Leben und fallen dann um, damit es am nächsten Tag genau so weiter gehen kann.
Oft.. ja wirklich oft habe ich mir dieses mal die Frage gestellt, WARUM !!
Ich wusste das es mit kleinem Kind sehr anstrengend sein wird, das der eine oder der andere auch mal zurück stecken muss, das ich meine Ansprüche und Ziele mit den Kleinen auf jeden Fall auch etwas flexibler oder weniger Anspruchsvoll gestalten sollte. Ich hab mir auch echt mühe gegeben, bin aber wirklich mehr als dankbar und froh einen so wundervollen Mann an meiner Seite zu haben, der mich in allen Lebenslagen unermüdlich unterstützt, mitdenkt, aufopfert und ohne den ich das dieses Mal gar nicht gepackt hätte. Auf diesem Wege.. danke dir mein Schatz, für alles !!
Mein Schwiegermutti möchte ich hier nicht unerwähnt lassen, ein liebevoller Putzteufel, der mir täglich die Wäsche gewaschen, den Haushalt geschmissen, essen gemacht und mit den Kindern geholfen hat.
DANKE ihr Zwei, was hätte ich dieses mal nur ohne euch alles nicht geschafft oder ausfallen lassen müssen!!
Wenn alles Reibungslos gelaufen wäre, wenn gestern wie geplant drei von sechs Welpen ausgezogen wären, wenn wir Pearl in ihr neues Zuhause gebracht und uns dort mit Wolfgang zum Fotos machen getroffen hätten, ja dann wäre das auch alles noch mit einem HappyEnd und mit einem guten Gefühl zu Ende gegangen und ich würde jetzt nicht jeden Morgen hier sitzen und die passenden Worte in meinem emotionalen Gefühls-Chaos zusammen suchen um zu beschreiben was eigentlich passiert ist und warum ich so am schwanken bin, ob unsere kleine Allround-Familie weiter wachsen wird oder ob ich jetzt erst ein mal Zeit brauche um über all das nachzudenken, um mir klar darüber zu werden, was es bedeutet los zu lassen, welches Risiko man der Hündin aussetzt und das Zucht nicht nur Leben, sondern manchmal auch Tot bedeutet.
Wer unseren Oona x Digger Wurf verfolgt hat, der weis auch, das uns kurz vor der Abgabe des letzten Welpe (Sira) ein riesen Unglück passiert ist. Die kleine Maus meinte nämlich, sie ist zehn Wochen alt und kann fliegen, sie sprang damals von unserer Terrasse im ersten Stock 4 Meter nach unten auf Beton und brach sich dabei mehrfach 2 Hals- und 3 Brustwirbel. Die folgenden Wochen mit ihr waren sehr anstrengend, Kräfte zehrend und ich hab damals schon überlegt, ob ich sowas noch ein mal aushalten würde. Zum Glück vergisst man viel und/oder verdrängt nach bestimmter Zeit wie anstrengend solche Zeiten sind, sie sind eben nur begrenzt und wir wissen alle, wie schnell unsere Zeit eigentlich rast. Sira konnte nach ein paar Wochen Schonzeit ausziehen und macht mittlerweile alle Sportarten und ist absolut unauffällig. Zum Glück!
Das war wohl auch mit ein Grund, warum ich mich dann doch noch für die weitere Zucht entschieden habe, es waren alle am Leben und gesund.
Worauf will ich hinaus.. leider war es uns dieses mal (trotz besserer und neuer umstände) wieder nicht gegönnt alles nach Plan zu Ende zu bringen, wir haben nur noch fünf Welpen und keine sechs. Unsere schwarze Perle (Allround´s TabulaRasa) musste uns im zarten Alter von gerade mal 7 Wochen verlassen und das für immer.
Ja das ist ein großer Schock und ja das setzt zu, deshalb kann ich erst jetzt davon berichten, bzw schließt sich erst heute der Kreis der Gefühle und die nächsten Wochen werden noch sehr an mir knabbern.
Pearl fing am Sonntag(21.10.) an ruhig zu werden, schlief sehr viel, fraß aber noch brav mit den anderen Abends den Teller leer. Am Montag hatten wir dann DOK Augenuntersuchung in Wiesbaden, dort gefiel sie mir schon nicht so, war sehr matt, auf dem Rückweg erbrach sie sich in die Box, das verschuldete ich aber der langen Autofahrt und ich sagte Abends zu meinem Mann, das ich mit ihr mal zum Arzt fahre am Folgetag um das abklären zu lassen.
Liese ging es das Wochenende davor auch nicht so gut, sie erbrach mehrfach ihr Futter für die Welpen und schien ebenfalls etwas schlapp, ich dachte Pearl hätte sich evtl einfach nur etwas von ihr eingefangen.
Am Dienstag ging ich zum Tierarzt, weil sie nichts mehr fraß und wieder erbrach, ihre Pipi war Orange. Sie bekam drei spritzen, unter anderem ein Antibiotika und wir trennten sie vom Rest der Welpen, weil wir nicht wussten ob es vll doch ansteckend war. Am Mittwoch Morgen lag sie nur noch in der Box und bewegte sich kaum noch, ich packte sie direkt ein, fuhr in die Tierklinik, doch Pearl verstarb mir noch auf dem Weg dort hin im Auto. Wir konnten nichts mehr für sie tun :-(
Mein Herz blieb stehen, ich stand am Empfang der Klinik, ein netter Herr fing mich auf und brachte mich zu einem Stuhl, wie konnte das nur so schnell passieren, was war denn überhaupt passiert?
Schnell wurde ich von einer Ärztin angesprochen und mitgenommen, es war die gleiche, die den Sonntag davor Mama Liese behandelt hatte, man sah ihr an, das sie selbst auch etwas geschockt war.
Und dann fing unsere Horror-Woche an !!
Pearl kam nach Gießen (danke an Sarah für´s fahren) und wurde zur Obduktion frei gegeben, in der Tierklinik kam direkt der dringliche Verdacht auf Leptospirose, wegen der Gelbsucht und der Blutarmut die Pearl ganz stark zeigte, wir sollten den Rest der Welpen und des Rudels gut beobachten, wenn sich da etwas verändert, dann sofort wieder kommen.
Ich habe die Welpen so gut wie gar nicht mehr aus den Augen gelassen, wir haben alle zusammen überlegt was es noch sein könnte, wo sie es sich eingefangen haben könnte und wie es weiter gehen soll. Irgendwie kreisten die Gedanken Pausenlos, ich konnte bisher keine Nacht durchschlafen.
Mittwoch Abend ging es dann auch noch der Liese gar nicht gut, sie lief hier herum als wäre ihr schlecht, hals lang, Hinterhand am zittern, worauf hin ich dann mit ihr auch noch mal nach Hofheim fuhr (hatte ich doch morgens erst ihre Tochter dort hinbringen wollen und jetzt sie?)
Es wurde Blut genommen, Urin eingeschickt und alles untersucht. Einige Blutblättchen waren nicht ausreichend vorhanden und der verdacht fiel von Lepto eher auf eine Zeckenkrankheit. Jetzt war ich wirklich gelähmt. Liese.. mein Herz.. jeder der uns kennt, der weis um unsere besondere Verbindung, ich war starr vor Angst, meine Tränen stauten sich und ich war wirklich am Ende meiner Kräfte, dieser furchtbare Tag wollte einfach nicht aufhören, mein Kopf war kurz vor dem zerplatzen so doll hämmerten meine Kopfschmerzen.
Die Ärzte in Hofheim gaben sich wirklich mühe, sie versprachen mir das Liese nicht im kritischen Bereich sei, das sie aber Antibiotika braucht und das sie von den Welpen getrennt werden müsse.
Auch das noch, die Obermutti mit Milch für zehn Welpen, die soll ich jetzt auch noch trennen. Gedanklich schon wieder an daheim, wen ich wo verstauen würde und wie ich das alles nur organisatorisch schaffen solle fuhr ich wieder heim *schnauf*
Mein Albtraum wurde einfach immer größer und baute sich richtig vor mir auf, wir machten zwei Tage später einen erneuten Termin zur Blutabnahme, um zu sehen ob das Antibiotika anschlägt und um evtl die ersten Befunde von Pearl zu besprechen.
Die Pathologie meldete sich Donnerstag bei mir und sagte, das sie anhand der ersten Untersuchungen keine typischen Anzeichen für Parvo/Lepto oder solche Dinge finden konnten, ich also erst mal aufatmen solle. Leichter gesagt als getan, war ich doch immer noch in meiner Starre gefangen und nahm meine Umwelt nur in Bruchteilen wahr, außer die Hunde, die hatte ich unter meinen Adler-Augen noch immer fest unter Beobachtung und das wurde immer anstrengender, vor allem bei Liese sah ich Dinge die wahrscheinlich gar nicht da waren, bzw. hatte sie noch immer das verlangen, ihren Welpen alles an Futter wieder hoch zu würgen und das war genau so ausgeschlossen wie das säugen, deshalb musste ich sie dann mit ihrer Mami oben in den ersten Stock verbannen, Zoey hat ihr Zimmer geräumt und jetzt wohnen da eben erst mal zwei Hunde.
Freitag wurde wieder Blut genommen, die Anzahl der Blättchen hatte sich zum Glück verbessert, Liese war also auf einem guten Weg, das Antibiotika schlug an. Mittags dann noch ein Anruf der Pathologie wegen Pearl, sie haben einen neuen Verdacht, sie sind auf Blutparasiten gestoßen. Wie sie sich diese eingefangen hat, wo diese her kommen, ob und wie Liese diese evtl sogar übertragen hätte können, bzw um welche genau es sich da handele, das würde man dann nach dem Bluttest alles wissen, spätestens Montag.
Gestern (Sonntag) war es dann eine Woche her, das Pearl auffällig wurde und Symptome zeigte, unser wunderschöne Welpenzeit mit einem Mal immer dunkler wurde.
Leptospirose hat aber eine Inkubationszeit von 5 bis 7 Tagen und irgendwie konnte ich gestern (auch durch die neue Erkenntnis der Parasiten im Blut) ein ganz klein wenig mehr atmen als zuvor.
Mein Bauchgefühl wurde auf einmal wärmer, meine Muskeln entspannten sich ein klein wenig, ich konnte wieder mit den Kindern lachen, ein winziger Stein kam ins kullern und ich komme von dem Gedanken weg, das es etwas ansteckendes ist.
Dienstag hatten wir dann den nächsten Termin mit Liese zur Blutabnahme, der Befund war endlich da und eindeutig, BABESIOSE !!
Das sind kleine Blutparasiten, die über Zecken übertragen werden und die dafür verantwortlich sind, das der Hund irgendwann zu wenig Blutplättchen hat, keinen Appetit, zu wenig Blut bildet usw. Liese bekam sofort ihr Gegenmittel und ich finde sie ist wieder fast die Alte.
Ich hoffe also mal, das sie es weiterhin so gut verträgt.
Beim Gassi ist sie frech wie eh und je, kann pöbeln, rennen und mit sorry zocken, Appetit ist wieder da und betteln können wir auch. Ihr Gesäuge ist dank dem Mittel (Laktostop) total schnell zurück gegangen, ich musste es nur zwei Tage ein wenig ausstreichen und kühlen, ich denke die gehackte Petersilie und der Salbei haben dann noch nachgeholfen und es ist nicht mehr heiß, Butterweich und wird sich jetzt bald von ganz allein zurückziehen. Einen dicken Mantel mit Bauchlatz werden wir für den Winter aber definitiv brauchen, denn für den Ultraschall der gemacht wurde, mussten die letzten Flusen die sie seitlich am Bauch noch hatte abrasiert werden, sie ist also zur hälfte Nackisch die arme Maus. Wir werden jetzt also zum Mantelträger ;-)
Die restliche Meute ist übrigens fit, sie rennen, fressen, knabbern, springen, knurren, bellen, raufen, pinkeln, kacken und das alles ausgiebig :-)) Solche kleinen Springflöhe, die zwischen ihren Schlafenszeiten gern ausreichend bespaßt werden wollen und der Sandplatz nicht mehr ausreicht zum toben und springen.
Lloyd wurde am Montag abgeholt und Hope am Dienstag, seit dem rennen hier nur noch die drei blauen herum und auch für die heißt es am Samstag dann Abschied nehmen.
Tja.. und da bekomme ich heute den entscheidenden Anruf der Pathologie, Pearl verstarb in folge von Babesiose !! Ja genau die gleiche "Krankheit" die auch Liese hat, bzw. an den gleichen Blutparasiten.
Wir sind nach dem Verdacht der Patho direkt mit allen Welpen in die Klinik gefahren und haben von allen das Blut testen lassen, es besteht bei sonst keinem Welpen der Verdacht auf Babesien, was uns natürlich sehr erleichtert und auch die neuen Besitzer sehr erfreut.
Trotz alledem wissen wir aber leider bis heute nicht, wie Pearl da ran geraten ist, ob wir wirklich eine Zecke an ihr übersehen haben? Ob die Viecher nicht doch über die Milch aufgenommen werden können? Ob das alles ein so riesiger Zufall war? Wir wissen es nicht und ich werde mir noch lange Gedanken darüber machen. Fakt ist.. Pearl starb viel zu jung und hinterlässt eine sehr prägende Erfahrung in meinem Züchterherz (mal wieder), in mir als Mutter, als Mensch, als fühlendes und liebendes Wesen. Genau so wird sie auch bei ihrer geplanten zukünftigen Familie sehr vermisst und das war auch mit das schlimmste für mich an der ganzen Sache, das eine Familie mit so großer Vorfreude auf ihr Baby, so furchtbar leiden muss.
Züchter sein.. Ja oder nein !!??
Um ehrlich zu sein.. ich weis es nicht.. ich habe wieder viel gelernt, viel Geld ausgegeben, ich habe viel gebangt, viele Tränen sind geflossen und es lief wieder nicht alles reibungslos.
Wir müssten definitiv umbauen und ich muss mir jetzt erst mal klar darüber werden, ob ich so etwas oder was in diese Richtung geht, noch ein mal verkraften würde.
Züchter sein.. das bedeutet so viel mehr, als nur Welpen bekommen, aufziehen und abgeben.
Es bedeutet Verantwortung, Planung, Emotions-Achterbahn, Sorgen, Gedanken, Verluste und Bereicherung. Es ist anstrengend und so erfüllend. Jedes kleine Wesen das hier unser Haus verlässt ist ein so wundervolles Individuum und ich muss bei jedem Bericht den ich aus dem neuen Zuhause bekomme schmunzeln.
Ach Pearl.. wir vermissen dich.. deine Knopfaugen, deinen Charme, deine warme Art, deinen verschmitzten Blick.. wir vergessen dich nicht.. viele Bilder und Videos zeigen uns noch lange, was für ein besonderer Hund du warst und geworden wärst.
Mach´s gut kleine Maus.. finde sie alle schnell, die vor dir gehen mussten ;-) <3